Praktikum: Intelligentes Annotationstool für Sensordaten

Im Praktikum 'Praxis der Software-Entwicklung' lernen die TeilnehmerInnen, ein vollständiges Softwareprojekt in einem kleinen Team durchzuführen. Ziel ist es, Verfahren des Software-Entwurfs und der Qualitätssicherung praktisch einzusetzen, Implementierungskompetenz umzusetzen, und arbeitsteilig im Team zu arbeiten. In diesem Semester bieten wir zwei verschiedene Themen an, die jeweils zwei Teams unabhängig voneinander bearbeiten.



Entwicklung eines intelligenten Annotationstools für Sensordaten

Weltweit gibt es eine Vielzahl von Sensoren, die in kürzester Zeit Unmengen an Daten produzieren. Dieses Phänomen wird oft auch unter dem Stichwort „Big Data“ zusammengefasst [1]. Unbewusst trägt jeder von uns mehrere Sensoren bei sich (z.B. im Smartphone), welche eine Masse an Daten erzeugen. Wichtig ist, diese Daten effektiv und effizient zu handhaben und zu bearbeiten. Damit später noch nachvollzogen werden kann, um was für Daten es sich handelt und wann und wie sie erzeugt wurden, ist es ratsam, diese Daten zu annotieren.

Im Praktikum gilt es, ein solches Annotationstool zu erstellen. Es soll in der Lage sein, Sensordaten einzulesen und Metadaten zu annotieren. Zu diesen Metadaten können Zeitstempel, Sensorinformationen oder auch Einheiten der Messwerte gehören. Wünschenswert wäre es, wenn Sensordaten nicht nur direkt beim Einlesen, sondern auch nachträglich noch annotiert werden könnten.
Für spätere Arbeiten auf den Sensordaten (z.B. Prädiktion künftiger Werte oder Anomalieerkennung) wäre die Einbindung einiger Weka[2]-Bibliotheken nützlich. Eine Funktion, die direkt beim Einlesen überprüft, ob es sich um Rauschen oder verwertbare Daten handelt, wäre eine denkbare Zusatzaufgabe.
Um das Verständnis über die gesammelten Daten zu erhöhen, soll das Programm die Möglichkeit bieten, die Daten zu visualisieren und als Punktemenge anzuzeigen.

Technik

Erstellt werden soll das Tool in der Programmiersprache Java. Es ist aber frei wählbar, ob es als desktop- oder web-viewer implementiert wird. Denkbar ist auch die Erstellung einer App, mit welcher gesammelte Daten nachannotiert werden können. Diese Daten können entweder in einer Datenbank oder Cloud hinterlegt sein.


Ansprechpartner für das Projekt sind Anja Bachmann (bachmann@teco.edu) und Markus Scholz (scholz@teco.edu).

[1] http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article113063427/Big-Data-veraendert-unserer-Leben-radikal.html 
[2] http://www.cs.waikato.ac.nz/ml/weka/